Zum Hochschulpolitischen Konzept der Landesregierung: „Hochschulbereich ist unterfinanziert.“

19. November 2010  Pressemitteilungen
Studierende

Kiel. Die Fraktion DIE LINKE im Schleswig-Holsteinischen Landtag fordert eine angemessene Finanzierung der Hochschulen und die Einführung einer Geschlechterquote bei der Vergabe bei Professuren.

„In allen Fächergruppen außer Medizin und Sport liegen die Ausgaben pro Studierendem in Schleswig-Holstein weit unter dem Bundesdurchschnitt. Es leben zwar knapp 3,5 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen in Schleswig-Holstein. Dafür stellt das Land aber nur 2,41 Prozent der bundesweit angebotenen Studienplätze zur Verfügung“, kritisiert Björn Thoroe, hochschulpolitischer Sprecher der LINKEN.

Allein um den bestehenden Rückstand auf andere Bundesländer wettzumachen, bräuchte Schleswig-Holstein auf einen Schlag 50 Prozent mehr Studienplätze. Trotz dieser Belastung soll das Globalbudget der Hochschulen ab 2011 gedeckelt werden und trotz Inflation und Tariferhöhungen für die Angestellten sollen die Gesamtmittel in den Folgejahren nicht erhöht werden.

„Ein Trauerspiel offenbart die Untätigkeit der Landesregierung auch in den Bereichen, die keine zusätzlichen Kosten verursachen würde. In Schleswig-Holstein sind nur 11 Prozent der Professorenstellen mit Frauen besetzt. DIE LINKE fordert deshalb eine Quotenregelung im Hochschulgesetz. Außerdem müssen mindestens 50 Prozent der Plätze in den Berufungsgremien mit Frauen besetzt sein.“

Das Konzept offenbare zudem eine Ausrichtung auf Exzellenzinitiativen und Fokussierung auf MINT-Fächer. Geistes- und Sozialwissenschaften verdienen es ebenso anerkannt zu werden. Wir brauchen eine breite Förderung aller Fachbereiche und keine einseitige Elitenbildung.“

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