DIE LINKE ist entsetzt von den heute vorgetragenen völlig überholten Positionen des Philologenverbandes. Bei der Vielzahl der rückwärtsgewandten Einstellungen zur Bildung sei es verwunderlich, dass die Prügelstrafe nicht gleich mitdiskutiert worden sei, so Björn Thoroe, Abgeordneter der LINKEN im Schleswig-Holsteinischen Landtag.
„Was die Vertreter des Philologenverbandes (PHV) heute von sich gegeben haben, erinnert an einen Lehrerleitfaden aus dem letzten Jahrhundert. Es wurde davor gewarnt, den Frontalunterricht in Frage zu stellen und das gerade im Zusammenhang mit dem Sprachunterricht! Das kann ich nur als surreal bezeichnen“, so Thoroe.
„Es ist kein Wunder, dass die Stufenlehrerausbildung von denen abgelehnt wird, die gleichzeitig die Berufsfähigkeit der Kinder, also ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit, in den Mittelpunkt des Lernens stellt. So kann man Sinn und Zweck und vor allem die Freude am Lernen grundlegend zerstören.
Irrwitzig ist auch die Aussage, wer fachlich gut sei, könne pädagogisch-didaktisch nicht schlecht sein. Eine Physiknobelpreisträgerin muss längst keine gute Pädagogin sein. Eine gute Lehrerausbildung muss vor allem das didaktische Werkzeug vermitteln und die Fähigkeit fördern, die Lernenden für den Unterrichtsstoff und das Lernen selbst zu begeistern. Solange das dem PHV nicht klar ist, erübrigt sich für uns die Notwendigkeit, sie und ihre Positionen ernsthaft zu diskutieren.“
Auch die Absage des Philologenverbandes an eine inklusive Schule sei nicht nur eine Diffamierung der pädagogisch wertvollen Arbeit der Gemeinschaftsschulen, sie stelle zudem die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen grundsätzlich in Frage.
„Die Aufteilung in Elite- und Restschulen verhindert, dass die Lehrkräfte angemessen auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden eingehen können. Die Stufenlehrerausbildung ist ein wichtiger Schritt, um diesen Anforderungen gerecht zu werden“, so Thoroe abschließend.