Kiel. DIE LINKE im Schleswig-Holsteinischen Landtag erklärt den Wissenschaftsraum Schleswig-Holstein nach dem heutigen Rücktritt des Universitätsrates für gescheitert. Sie fordert von der Landesregierung eine Abkehr von autoritaristischer Politik und die Rückkehr zu demokratischen
Gepflogenheiten.
„Die Entscheidung, als Gremium geschlossen zurückzutreten, ist anerkennenswert und verdient Respekt. Traurig ist der Anlass, der zu diesem harten Schritt geführt hat. Die Landesregierung trägt die volle Verantwortung für die wahnwitzigen Einschnitte bei den Universitäten. Und letztlich auch für die Entscheidung des Rates“, sagte Björn Thoroe, hochschulpolitischer Sprecher der LINKEN. „Die ursprüngliche Aufgabe des Rates, die Koordination der drei Universitäten, ist nun hinfällig. Es bleibt dem Land schließlich faktisch nur noch eine einzige Universität. ,,Minister de
Jager sollte sich Gedanken machen, ob er nicht zurücktreten sollte. Er selber hat den Hochschulrat als Staatssekretär noch initiiert.“
Den hochschulpolitischen Vertretern wurde durch den gestrigen Kabinettsbeschluss zum Sparpaket jede Handlungsfähigkeit genommen. „Die geschlossene Ratsauflösung ist ein Schuss vor den Bug der Landesregierung. Wenn das Land zukünftig noch als Wissenschaftsstandort gelten will,
sollte es zur Abwechslung einmal auf diejenigen hören, die Ahnung davon haben. Der Rücktritt zeigt, welche Folgen es hat, wenn man komplett beratungsresistent ist.“