Niedriglöhne in Schleswig-Holstein: „Schleswig-Holstein ist trauriger Spitzenreiter im Niedriglohnbereich!“

21. April 2011  Pressemitteilungen
Arbeitsmarkt

Kiel. Aus einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE im Bundestag (Drucksache 17/5316) geht hervor, dass in Schleswig-Holstein 23,7 % der Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor arbeiten. Dies entspricht 133.562 Beschäftigten und ist der höchste Anteil unter den westdeutschen Bundesländern.

Eklatant ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während 15,6% (55355) der männlichen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor arbeiten, liegt der Anteil bei den weiblichen Vollzeitbeschäftigten bei 37,7% (78207). Besonders ausgeprägt ist die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in ländlich geprägten Kreisen. In Dithmarschen (48,6%), Plön (48,0%), Nordfriesland (47,3%), Schleswig-Flensburg (46,2%) und Ostholstein (46,1%) arbeiten über 45% der vollzeitbeschäftigten Frauen im Niedriglohnbereich.

„Diese Zahlen sind erschreckend!“ kommentiert Björn Thoroe, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im schleswig-holsteinischen Landtag. Die Landesregierung müsse sich nun endlich für einen Mindestlohn von mindestens 10 Euro einsetzen. Dies würde im von Tourismussektor geprägten Schleswig-Holstein vielen Menschen aus der Armutsfalle helfen. Außerdem fordert Thoroe die Landesregierung auf sich für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen einzusetzen. „,,Die vorliegende Statistik zeigt wieder einmal, dass Appelle der Politik nicht ausreichen. Es bedarf einer gesetzlichen Regelung um Frauen und Männer endlich gleichzustellen“, so Thoroe abschließend.

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