Kiel. DIE LINKE im Schleswig-Holsteinischen Landtag fordert angesichts der neuen Zahlen für den Ausbildungsmarkt eine integrierte Ausbildungsstatistik. Die Zahlen spiegelten nach Ansicht der LINKEN nicht die Lebensrealität Ausbildungsplatzsuchender wieder. Die Zahlen seien geschönt und würden einen großen Teil Ausbildungsplatzsuchender nicht berücksichtigen. DIE LINKE beantragt daher in der kommenden Landtagssitzung die Einführung einer integrierten Ausbildungsstatistik.
„Von einer entspannten Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu sprechen, ist derzeit nicht mit der Realität junger Menschen in Schleswig-Holstein in Einklang zu bringen, die Jahr für Jahr einen Ausbildungsplatz suchen und keinen finden“, sagt Björn Thoroe, Sprecher der LINKEN für Wirtschafts- und Ausbildungspolitik. „Die Zahlen sind geschönt und nicht aussagekräftig. Junge Menschen, die in Warteschleifen geparkt sind, kommen in den Statistiken nicht vor. So kann man sich jede gewünschte Arbeitsmarktsituation herbei halluzinieren. Das hilft uns aber nicht weiter. Wir brauchen verlässliche Zahlen, um die Maßnahmen darauf abzustimmen.“
Die integrierte Ausbildungsstatistik, die DIE LINKE in der kommenden Landtagssitzung beantragen wird, soll zukünftig auch die Bewerberinnen und Bewerber umfassen, die derzeit nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet seien und somit nicht in den Statistiken auftauchen. „Bisher sind nur 10 bis 15 Prozent der aktuellen Schulabgänger bei der Bundesagentur registriert. 60 bis 70 Prozent suchen aber schätzungsweise einen Ausbildungsplatz. Geschönte Zahlen und ein freiwilliges ‚Bündnis für Ausbildung‘ reichen nicht aus, um Jugendlichen eine vernünftige Ausbildung zu ermöglichen. Eine wirksame Lösung wäre die Einführung einer Ausbildungsplatzumlage, die von nicht ausbildenden Betrieben abgeführt wird, und solchen Betrieben zugutekommt, die junge Menschen ausbilden.“