Schlagwort: Bildung
Zum Rekordbewerberansturm auf die Studienplätze in Schleswig-Holstein: „Schwarz-Gelb handelt nach dem Motto: Augen zu und durch!“
Kiel. DIE LINKE erneuert ihre Forderungen, den Hochschulen zusätzliche Mittel bereits zum Wintersemester 2011/12 zur Verfügung zu stellen. „Wir können nicht dabei zusehen, wie eine Generation Studierender im Regen stehen gelassen wird! Bis 2013, wenn der Wissenschaftsminister das Geld bereitstellen möchte,
ist das Desaster perfekt“, kritisiert Björn Thoroe, hochschulpolitischer Sprecher der LINKEN Landtagsfraktion. „,,Wir brauchen dringend Sofortmaßnahmen, die bewirken, dass ausreichend Seminarräume, Wohnraum, Lehrbeauftragte und studentische Infrastrukturen wie Bibliotheken und Mensamenüs zur Verfügung gestellt werden können“, so Thoroe.
„Wir regen an, auch den Plenarsaal und die Räumlichkeiten des Landeshauses für Seminare und Vorlesungen zur Verfügung zu stellen. Bereits im März haben wir in unserem Berichtsantrag auf die bevorstehende Studierendenschwemme hingewiesen. Anstatt sich konstruktiv über eine Lösung zu verständigen, blieb die Landesregierung tatenlos und die Schwarz-Gelbe Mehrheit verweigerte selbst einen mündlichen Bericht. Frei nach dem Motto: Augen zu und durch!
Anstatt den Warnhinweisen der Experten zu folgen, ermittelte Herr de Jager die notwendigen zusätzlichen Plätze wie gewohnt mit dem Würfelbecher. Anders lässt sich kaum erklären, dass man den Mehrbedarf auf 680 Plätze schätzte. Allein an der CAU benötigt man mindestens 1000 zusätzliche Plätze“, so Thoroe abschließend.
Studienplätze & Freiwilligendienste
Herr Präsident, meine Damen und Herren,
Die drei vorliegenden Berichte führen uns einmal mehr vor Augen, wie unvorbereitet und handlungsunfähig die Landesregierung ist.
Frage 1 lautete: Wie gehen wir eigentlich mit dem Wegfall des Zivildienstes um?
Was wir wissen ist: der Wegfall des Zivildienstes führt bei den Trägern in Schleswig-Holstein zu einem akuten Personalnotstand. Der Bundesfreiwilligendienst kann diesen Notstand nicht kompensieren. Ein paar Beispiele:
Paritätischer Wohlfahrtsverband: 250 Stellen, zwei Bewerbungen
Diakonie: 600 Stellen, zwölf Bewerbungen
Arbeiterwohlfahrt: 140 Stellen, keine Bewerbung.
Freiwilligkeit, Freiwilligendienste und auch das Ehrenamt benötigen Förderung und finanzielle Unterstützung. DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass die Freiwilligendienste in Schleswig-Holstein langfristig gesichert und ausgebaut werden. Die Landesregierung hat dafür scheinbar keine Vorschläge.
Die 2. Frage, wie reagiert die Landesregierung eigentlich auf die zusätzlichen Studierenden, ist schnell beantwortet: erst mal will die Landesregierung gar nichts machen. Nach Ansicht der Landesregierung sollen die Hochschulen das gefälligst selbst erledigen. Und zwar durch die Anmietung von Räumen und weitere befristete Lehrverträge.
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Björn Thoroe kündigt Initiative für gebührenfreie Bildung an: „Bildung ist keine Ware und Studiengebühren sind nie sozialverträglich.“
Kiel. DIE LINKE im Schleswig-Holsteinischen Landtag fordert, den gebührenfreien Zugang zu den Hochschulen im Land zu erhalten. Die Landesrektorenkonferenz fordert sie auf, sich gemeinsam mit Studierendenverbänden, den Gewerkschaften und der LINKEN für den Erhalt der Gebührenfreiheit für die Studierenden und für eine auskömmliche Finanzierung durch das Land einzusetzen. Thoroe kündigt an, eine Initiative für Gebührenfreiheit im Bildungssystem in den Landtag einbringen zu wollen.
„Studiengebühren führen zu einer sozialen Auslese vor den Hochschultoren. Ob nachgelagert oder nicht: Die Angst, nach dem Studium mit einem Schuldenberg vor einer ungewissen Zukunft zu stehen, wird viele junge Menschen von einem Studium abhalten“, sagt Björn Thoroe, hochschulpolitischer Sprecher der LINKEN Landtagsfraktion.
„Schon jetzt sind Studierende aus nicht-akademischen Familien an den Hochschulen in Schleswig-Holstein deutlich unterrepräsentiert. Studiengebühren wirken besonders für bildungsferne und einkommensschwache Familien abschreckend. Wer Studiengebühren in Schleswig-Holstein einführt, trägt die Verantwortung für ein rückwärtsgewandtes Hochschulsystem, das Potenziale vor der Tür verkümmern lässt, statt die Zukunft des Landes auf hohem Niveau weiter zu entwickeln.“
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Studium und Familie
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren,
es ist keineswegs eine neue Forderung den Hochschulraum Schleswig-Holstein zu stärken. Und wir haben auch oft genug klar gemacht, dass dieses Ziel aus Sicht der LINKEN nur mit einer Ausfinanzierung der Hochschulen erreicht werden kann. Doch darüber hinaus müssen auch die Bedürfnisse der Studieninteressierten berücksichtigt werden, die nicht in Vollzeit studieren können.
Die individuellen Gründe sind vielfältig. Alleinerziehende Mütter und Väter sind kaum in der Lage die vollen Lehreveranstaltungspläne zu bewältigen. Viele müssen sich neben ihrem Studium ihren Lebensunterhalt verdienen. Auch sie können trotz ihres Willens und organisatorischen Talents kaum einen Studienabschluss erreichen.
Und seine wir einmal ehrlich. Die Situation hat sich seit der Einführung von Bachelor und Master weiter verschärft. Die zunehmend verschulten Strukturen und die Ausrichtung des Studiums auf wirtschaftliche Verwertbarkeit bieten kaum Wahlmöglichkeiten. Im Gegenteil die zeitliche Flexibilität und der Gestaltungsspielraum werden weiter eingeschränkt. Hier liegt das Versäumnis klar bei der Landesregierung. Schon längst hätte man familienfreundliche Strukturen schaffen können. In der letzten Gesetzesnovelle hat die Landesregierung einmal mehr ihre Ignoranz gegenüber individueller Bedürfnisse der Studierenden bewiesen. Es erschien schwarz-gelb wichtiger, die Professorinnen und Professoren durch eine Anwesenheitspflicht an die Leine zu nehmen, als endlich die Möglichkeit für ein Teilzeitstudium zu schaffen.
Die vielfältigen Änderungsanträge der Oppositionsparteien hat Herr de Jager vermutlich nicht einmal gelesen. Ich bin gespannt auf die angekündigte große Novellierung, Herr de Jager, auch wenn mir noch immer daran zweifle, dass diese grundlegende Verbesserungen für die Studierenden mit sich bringt.
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DIE LINKE fordert eine Öffnung der Hochschulen für alle Studieninteressierte.
„Das Absolvieren eines Hochschulstudiums darf nicht an Finanzierungsfragen scheitern und schon gar nicht am familiären Hintergrund. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden, nur so kann der Weg für Bildungsgerechtigkeit geebnet werden.
Schon längst hätte man familienfreundliche Strukturen schaffen können. In der letzten Hochschulgesetznovelle hat die Landesregierung bereits ihre Ignoranz gegenüber individuellen Bedürfnissen der Studierenden bewiesen.
DIE LINKE fordert, die Vereinbarkeit von Familie und Studium in den Zielvereinbarungen stärker zu berücksichtigen und entsprechend familienfreundliche Zeiten für Lehrveranstaltungen einzurichten. Dazu gehört auch der Ausbau der Kinderbetreuung für alle Hochschulangehörigen. Alleinerziehenden Müttern und Vätern ist es kaum möglich, die vollen Lehrveranstaltungspläne zu bewältigen. Viele müssen sich neben ihrem Studium ihren Lebensunterhalt verdienen. Auch sie können trotz ihres Willens und organisatorischen Talents kaum einen Studienabschluss erreichen.
Aber das dürfte ohnehin kaum im Interesse von Schwarz-Gelb liegen. Denn wer Nachtarbeit verordnen möchte und die Anmietung von Kinosälen für Vorlesungen erwägt, der zeigt, dass weder das Know-How, noch der Wille bestehen, Grundlagen für gute Hochschulausbildung zu gewährleisten.“